Tina's Uniabschluss
Sie kann sich kaum daran erinnern, wie es sich anfühlt, nicht unter Druck zu stehen. Oft leidet Tina unter Atemnot und Konzentrationsschwierigkeiten. Ihr Arzt sagt, sie sei am „Angst Panik Syndrom“ erkrankt. Das allerdings kann Tina gar nicht brauchen. Ihre ECTS-Punkte an der Uni sind bares Geld, ausbezahlt als Stipendium. Und neben ihrem Ökologiestudium zu arbeiten, das schafft sie körperlich nicht.
Ihre Eltern überweisen ihr ein bisschen Geld, haben aber selbst nicht viel. Das weiß Tina natürlich und hat immer ein schlechtes Gewissen.#
HINTERGRUND
Tinas Eltern betreiben einen kleinen Bauernhof mit Viehwirtschaft. Als eine Seuche den halben Stall leerte, suchte der Vater erfolglos Arbeit in der Region. Die Mutter besucht mit einem Gemüsestand seit vielen Jahren die Samstagsmärkte in der Landeshauptstadt. Als Tina sie als Jugendliche begleitet, meint sie im großstädtischen Treiben ihre Chance zu erkennen, den Geldsorgen zu entkommen und fasst den Entschluss, zu studieren.
Die erste Panikattacke überfällt Tina bereits im ersten Semester, als sie während einer Prüfung erkennt, nicht ausreichend vorbereitet zu sein. Seit damals lebt Tina sehr zurückgezogen und hofft, bald ihre Abschlussarbeit zu schreiben.