"Art as a Human Need"
Kunst ist eine gestaltende Kraft, um Widerstand gegen menschenunwürdige Verhältnisse aufzubauen, um sich als Mensch zu behaupten, um eine Position für die Würde und den Wert des eigenen Lebens und das der anderen einzunehmen sowie um den Glauben an das Sinnhafte des Lebens nicht zu verlieren. Kunst ist also nicht die Spitze in der „Pyramide“ unserer Bedürfnisse, ein entbehrlicher Luxus, sondern ein wesentlicher Bestandteil einer Kultur des Humanismus.
Ausstellung mit Maryam Mohammadi (IR/A), Eva Helene Stern (A), Joachim Hainzl (A)
VERLETZUNGEN DER SEELE
Individuelle und gesellschaftliche Folgen von Traumatisierungen
Ein traumatisierendes Ereignis ist ein "Attentat auf das Verstehen der Welt". Das Trauma kann nicht in die Persönlichkeit integriert werden und wirkt wie ein Fremdkörper im Seelenleben weiter. Darüber hinaus werden Traumata auch an die nächsten Generationen weitergegeben und wirken so unbewusst fort. Kollektive Traumata beeinflussen damit selbstverständlich auch das gesellschaftliche und politische Handeln (oder Nicht-Handeln). Die Veranstaltungsreihe führt in die Traumaforschung und –therapie ein und diskutiert gesellschaftliche wie individuelle Strategien der Trauma-Bewältigung aus verschiedenen Perspektiven.
ReferentInnen:
Anna Badora, Intendantin des Schauspielhauses Graz
Dr.in Elisabeth Brainin, Psychoanalytikerin, Lehr- und Kinderanalytikerin sowie Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung (WPV/IPA)
Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth List, Philosophin und Kulturwissenschafterin an der Karl-Franzens-Universität Graz
Univ.-Prof. Dr. Walter Pieringer, Professor für Medizinische Psychologie und Psychotherapie in Graz
Mag.a Mirjana Peitler, Kunsthistorikerin und Kuratorin
Primaria Dr.in Katharina Purtscher-Penz, Leiterin der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Sigmund-Freud-Klinik in Graz
Konzept: Astrid Kury, Maryam Mohammadi, Eva Helene Stern, Joachim Hainzl, Walter Pieringer
Eine Kooperation von Akademie Graz, Xenos, Katholische Hochschulgemeinde Graz und Afro-Asiatisches Institut Graz.
TRAUMA UND TRAUMAFOLGEN
15.11.2011, 19.00 Uhr Vortragssaal der Katholischen Hochschulgemeinde, Leechgasse 24, 8010 Graz
Der Begriff Trauma hat Konjunktur. Zeigt das eine wachsende gesellschaftliche Anerkennung der langfristigen Folgen seelischer Verletzungen an?
Primaria Dr.in Katharina Purtscher-Penz: Psychotraumatologie: Traumafolgen und Modelle der Behandlung
Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth List: Über die Schwierigkeiten, zu sehen, was ist. Bringt es Heilung, das tödlich Schmerzende als Teil der Lebensgeschichte zu benennen?
Moderation: Univ.-Prof. Dr. Walter Pieringer
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TRAUMA UND KREATIVITÄT
10.01.2012, 18.30 Uhr, Foyer der Katholischen Hochschulgemeinde, Leechgasse 24, 8010 Graz
Ein Trauma kann nicht wie andere Erinnerungen erzählt werden. Können Kunst, Literatur und Theater dazu beitragen, die Unmöglichkeit des Ausdrucks mit anderen Formen erzählter Erinnerung zu überbrücken?
Diskussion mit Anna Badora, Mag.a DI Mirjana Peitler, Univ.-Prof. Dr. Walter Pieringer
Moderation: Dr.in Astrid Kury
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TRAUMA UND GESELLSCHAFT
20.01.2012, 19.00 Uhr, Vortragssaal der Katholischen Hochschulgemeinde, Leechgasse 24, 8010 Graz
Zahlreiche schwelende Konfliktherde in Europa und weltweit haben ihre Ursache in der Geschichte, weil kollektive Traumatisierungen unter dem Mantel des Schweigens bzw. „kollektiver Deckerinnerungen“ in der Gesellschaft fortwirken.
Dr.in Elisabeth Brainin: Die transgenerationelle Weitergabe von Traumata und ihre gesellschaftlichen Folgen