Stefan Osterider "desperate attempt to put structures in order"
Seine Malerei schottet sich davor nicht ab, sie spielt vielmehr mit diesen Bildwelten. In einer Doppelbewegung distanziert sie sich gleichzeitig von ihnen und integriert einzelne Elemente in einen malerischen Kosmos ganz eigener Art. In der Ausstellung in der KHG-Galerie wird das ewige Scheitern des Malens wie die Sehnsucht des (Ein)Ordnens thematisiert. Abstrakte Kürzel aus der Formenwelt der sichtbaren Natur verschmelzen im Dialog mit bereits gesetzten Farben und Formen auf der Leinwand zu einer Formenwelt von künstlerischer Eigenlogik. Die Ausstellung ist zudem als Dialog von neuen und neuesten Arbeiten mit zentralen Werken vergangener Jahre wie dem Bild „matrix“ aus dem Jahr 2005 konzipiert, gewährt einen Einblick in eine stringente malerische Entwicklung jenseits der Koketterie mit zeitgeistigen Moden und gleichzeitig mit der in zwei jüngst entstanden Bildern sichtbaren Auseinandersetzung mit der Grenze der Leinwandfläche als künst¬lerischer Aufgabe einen Ausblick in ein fruchtbares Feld künftiger Arbeit.
"Spricht man von der Natur der Malerei, so scheint scheinbar die Kunst im Widerspruch zur Natur zu stehen und sich einzig und allein auf die Immanenz des Mediums zu beziehen. Beide Kunst und Natur sind Systeme für sich. In beiden geht es darum die Ursprünge ihres Sein wie auch ihrer Entstehung zu begreifen und letztlich ist auch die Malerei als eine empirische Wissenschaft zu verstehen, basierend auf Farbenlehre, Harmonielehre und Bildkomposition. Wie verhält sich also dieser Dialog, wenn die Malerei Elemente aus der Formenwelt der sichtbaren Natur verwendet ohne sie jedoch tatsächlich dokumentarisch abzubilden, sondern sich vielmehr nur mehr auf ihre Grundelemente bezieht, die sich in der Folge als abstrakte Kürzel in die Malerei transformieren? Der 1968 in Graz geborene Maler Stefan Osterider bewegt sich in diesem Spannungsfeld zwischen einer äußeren sichtbaren Wirklichkeit und der Realität des Bildes, die er letztlich nur auf der Leinwand verhandelt und daraus sein charakteristisches Formenrepertoire entwickelte, dass letztlich auch das Assoziationsfeld des Betrachters erweitert."
(Silvie Aigner)