Peter Garmusch "Studio Kampala"
Wenn Peter Garmusch in Ugandas Hauptstadt Kampala ein Fotostudio einrichtet, treffen zwei Kulturtraditionen aufeinander. Obwohl gerade die Fotografie in Afrika seit den 1960er Jahren eine besondere Rolle spielt, bleibt der westliche Besucher mit seinem Fotoapparat in gewisser Weise ein Alien. Garmusch zitiert mit seinem „Studio Kampala" jene Straßenlokale, die Fotodienstleistungen anbieten - von Passfotos bis zu Hochzeitsfotos und Portraitaufnahmen.
Er nutzt die performative Dynamik, die zwischen westlicher Reisefotografie und der afrikanischen Selbstdarstellung bzw. dem Alltäglichen entsteht. Gewohntes wird von ihm aus dem lokalen Kontext isoliert und fotografiert. So wird beispielsweise ein vollbepacktes Fahrrad im Foto zur Skulptur. Es geht ihm dabei nicht nur um die visuelle Wahrnehmung. Deswegen kombiniert er seine großformatigen Fotos oft mit Alltagsgegenständen oder Tönen um einen ganzheitlicheren Eindruck zu erzeugen. Die Fotografie ist dabei Mittel zum Zweck. Die Begegnung auf einer interkulturellen Ebene wird zur sozialen Performance, die alle Sinne anspricht.