Hiram Wong "Inverse Monument"
Die Leechkirche ist der älteste Sakralbau in Graz. Sie steht über den Fundamenten von zwei zerstörten Rundbauten auf einem vorchristlichen Grabhügel, dessen Geschichte bis in das 9. Jahrhundert vor Christus zurückreicht. Der Bau wurde wiederholt beschädigt, verändert, umgebaut und für den jeweiligen Zeitgeschmack und liturgische Veränderungen adaptiert. Auf die Manifestationen einer Jahrhunderte währenden Geschichte reagiert der aus Hong Kong stammende Künstler Hiram Wong (geb. 1982), der zur Zeit als Artist in Residence des Landes Steiermark in Graz arbeitet, mit einer temporären Installation und sich ständig in Veränderung befindlichen Materialien: Rauch und Licht. Gleichzeitig macht der Künstler auch die verborgene Schönheit ansonsten unzugänglicher Räume, wie den Bereich über dem gotischen Gewölbe, sicht- und erlebbar. „Inverse Monument“ lässt Rauch von oben in die Kirche strömen, deren Pfeiler von unten in den Himmel wachsen und spielt mit der Dichotomie von Vergänglichem und scheinbar Beständigem, denn die ephemeren künstlerischen Gestaltungsmittel Rauch und Licht gab es schon vor dem für die Ewigkeit gebauten Monument und sie werden wohl auch noch nach ihm existieren.
In Kooperation mit Young Joo Kim.