Durch den fehlenden Ernst den Ernst der Lage erkennen

Gerade nach der jüngsten Nationalratswahl hat die politische Satire hierzulande wieder einmal Hochsaison. Dabei ist Scheubas humorvoll bis bitterböses Abarbeiten am Zustand und Personal der Politik aus demokratiepolitischer Sicht weit mehr als ein Akt des „Dampf-Ablassens“ – nicht zuletzt haben Humor und Satire ein großes informatives und aktivierendes Potential und können dazu beitragen, die weit verbreitete Demokratie- und Wissenschaftsskepsis aufzubrechen. Ein Gag wie jener von Scheubas „Staatskünstler“-Kollektiv, in dem Vertreter einer „H.U.N.D.“-Partei über drohende „Überkatzung“ klagen, bringt den einen oder die andere vielleicht nicht nur zum Schmunzeln, sondern kann sogar dazu anregen, sich näher in die Materie einzulesen oder in eine laufende Debatte einzubringen sowie selbst „Politik zu machen“. „Gerade der Erfolgskurs politischer Satire ist ungebrochen, denn manchmal kann man erst durch den fehlenden Ernst den Ernst der Lage erkennen“, so die Berliner Landeszentrale für politische Bildung.
Nach der Kabarettvorstellung Scheubas geht Moderator Florian Traussnig in einem kurzen Talk auf die demokratischen Potentiale, aber auch auf die ethischen Grenzen von politischem Humor und Satire ein.
Florian Scheuba, geboren 1965 in Wien, Matura 1983 in Mödling, Schauspielunterricht bei Herwig Seeböck. Gründer, Autor und Akteur des Theater-Kabaretts „Die Hektiker“. Mit den „Hektikern“ 15 Programme, fünf Videos, einmal Platin, zweimal Gold und Platz 1 der Hitparade für über 130 000 verkaufte Tonträger.
Diese Veranstaltung ist gefördert aus Mitteln der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB). In Kooperation mit dem Bildungsforum Mariatrost.