Gemeinsam am Weg
Ganz im Zeichen der Ökumene und des Miteinanders unterschiedlichster christlicher Konfessionen stand ein Abendgebet vor dem Petersdom am 30. September. Eine 30-köpfige Reisegruppe Studierender, organisiert und mitgetragen von der KHG Graz, folgte dem Ruf des Papstes zu einer ökumenischen Vigil. Vom Gedanken einer synodalen Kirche geprägt beteten tausende junge Christ:innen um den Beistand des Heiligen Geistes für die anbrechende Bischofssynode. Das geschichtsträchtige Treffen, bei dem hochrangige Vertreter der Christenheit wie der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomäus I., die Generalsekretärin des Lutherischen Weltbundes Anne Burghardt oder der Erzbischof der Anglikanischen Kirche Justin Welby gemeinsam mit Papst Franziskus gebetet haben, wurde getragen von Themen, die alle christlichen Konfessionen eint: Gemeinschaft, der Friede und die Schöpfung.
Ökumenisch geprägt war auch die Reisegruppe aus Graz, bei der Studierende unterschiedlichster Konfessionen gemeinsam am Weg waren. Mit Blick auf die Bischofssynode brachten sie Vorstellungen mit, wie Kirche in Zukunft aussehen könnte. Eine „Kultur des Miteinander“ zu stärken, wünscht sich Vid, der zur serbisch-orthodoxen Gemeinde gehört: „Wir können viel voneinander lernen! Auf die innere Einstellung kommt es an, weniger auf Äußerlichkeiten.“ Mit Blick auf katholische Kirche als Weltkirche meinte die Theologiestudierende Julia, dass man „die unterschiedlichen Geschwindigkeiten auch respektieren muss. Kirche soll und darf sich vor Ort auf ihre Weise entwickeln.“ Oft sei auch nicht bewusst, was „innerhalb der Kirche bereits alles möglich ist“, meinte der Priesterseminarist Paul. Eine bessere Vermittlung dieser Möglichkeiten würde dazu beitragen, dass man „mythische Mauern“ abbauen könnte – eine Losung, unter der das für viele berührende und bewegende Gebet mit dem Papst stand. Folgt man der Hoffnung der Studierenden, so wird auch die Bischofssynode von diesem Geist geprägt sein.
Text: Daniel Pachner