Im Sommerrefektorium des Stiftes Rein fand am 3. April 2024 die feierliche Dekretverleihung an 23 neue steirische Kirchenführerinnen und Kirchenführer statt, die den 18. Ausbildungslehrgang von KunstWerkKirche bravourös absolviert haben.
Zum sechzehnten Mal
fand heuer der Steirische Kirchenführertag statt. Die Kirchenführerinnen und Kirchenführer aus der Pfarre Leoben-Göß waren Gastgebende dieses Tages, der dem Erfahrungsaustausch, der Kommunikation und der Weiterbildung diente.
Am 29. April 2023 fand der 15. Steirische KunstWerkKirche-Kirchenführertag in Weiz statt.
„Kirchenführerinnen und Kirchenführer haben eine ganz wesentliche Aufgabe in einer Kirche, die sich stark verändert“, stellte Anton Pickl-Herk, Pfarrer und Leiter des Seelsorgeraums Weiz, in seiner Begrüßung fest. „Unsere Kirchengebäude werden aus unterschiedlichsten Gründen besucht. Wir wissen, dass der Gottesdienstbesuch stark im Abnehmen ist, andererseits suchen viele Menschen unsere Kirchen auch wieder auf. Weil sie alleine hineingehen oder sich mit einer Gruppe zu einer Führung anmelden. Und Sie, liebe Kirchenführerinnen und Kirchenführer, haben die ganz bedeutende Aufgabe, diesen Menschen nicht nur das Gebäude zu erklären, sondern auch was dahintersteckt. Danke für Ihr Engagement in diesem Bereich!“
Oswin Donnerer, erster Vizebürgermeister von Weiz, präsentierte in Vertretung des erkrankten Bürgermeisters Erwin Eggenreich die florierende Stadt Weiz sowohl aus historischer wie auch wirtschaftlicher Sicht. Für ihn persönlich sei die dem Hl. Thomas von Canterbury geweihte Taborkirche eine der faszinierendsten Bauten.
Mit einem alten Turmuhrzeiger in der Hand verwies der Weizer Kirchenführer und Mesner Andreas Lackner anschaulich auf die guten und weniger guten Zeiten, die es in unserer Kirchengeschichte gab. Er machte deutlich, wie wichtig es sei, diese Geschichten auch weiterzugeben. Gemeinsam mit dem Kirchenführer und versierten Ortskenner Hans Trsek stellte er das Weizer Kirchenführer:innenteam vor: Die zwölf ehrenamtlich Engagierten wurden für ihre so gastfreundliche Vorbereitung des Kirchenführertages kräftig applaudiert.
Als Vortragenden konnten die KunstWerkKirche-Organisator:innen Heimo Kaindl und Gertraud Schaller-Pressler Bischofsvikar Dompfarrer Heinrich Schnuderl gewinnen, der als „Geburtshelfer“ von KunstWerkKirche diese Ausbildung von Beginn an – damals in seiner Funktion als Pastoralamtsleiter – unterstützt hat. „Kirchenführerinnen und Kirchenführer sind Ostiarier, Türöffner, auch zum Glauben hin“, so Heinrich Schnuderl wertschätzend. In seinem hochinteressanten Vortrag zum Thema „60 Jahre Liturgiereform“ berichtete er als Zeitzeuge anschaulich über tiefgreifende Erneuerungen, teils erbitterte Widerstände und persönliche Erfahrungen. Er verwies auf ein Wort des Papstes, nach dem die Kirche „kein archäologisches Museum“ sein solle, sondern der „Dorfbrunnen“. Und er erinnerte an den „Kehrreim der Konstitution“, in dem „die Mutter Kirche tätige Teilnahme“ wünschte. Die Christen sollen dem Gottesdienst nicht mehr wie außenstehende, stumme oder in eigene Andachten versunkene Teilnehmer beiwohnen, sondern diesen verstehen und in Gemeinschaft mitfeiern. „Der Glanz edler Einfachheit“ und die „Schönheit der Liturgie“ wurden mit Blick auf die Sprache, die Riten und auch auf die Musik entscheidend. Im Zuge der Liturgiereform kam es nicht nur zu „sichtbaren Veränderungen“ wie etwa der Altäre in den Gottesdiensträumen, so Schnuderl: Bei vielen von uns „kam es auch zu einem Wandel im Interesse an der Liturgie“. Derzeit seien wir sehr bemüht, das liturgische „Angebot“ in den größeren Seelsorgeräumen aufrechtzuerhalten, gab der Bischofsvikar für Gesellschaft, Kultur, Medien und Wissenschaft abschließen zu bedenken: „Das unverzichtbare Vorfeld einer missionarischen Pastoral droht dabei aber unbestellt zu bleiben“. In der Bereitschaft, als Kirchenführer:in tätig zu sein, sieht Heinrich Schnuderl demgegenüber einen Weg, „Menschen, die in ihrem Alltag oft weit weg von der Kirche leben, mit dem Geheimnis unseres Glaubens in Berührung zu bringen.“ Dafür dankte er den über einhundert anwesenden Kirchenführer:innen und wünschte ihnen Gottes Segen.
Beim „Fragen-Wunschkonzert“ beantwortete Heimo Kaindl eine Fülle an Fragen, beginnend mit „Was ist ein Benefizium?“ über „Wie lüftet man eine Kirche richtig?“ bis zu „Darf man mit einem Hund in die Kirche?“
Am Nachmittag brachen die Teilnehmenden in vier Gruppen auf, um die prachtvolle barocke Basilika am Weizberg, die umgebende Kirch- und Pfarranlage, die Taborkirche und – als besonderen Höhepunkt - die ansonsten nicht zugängliche Kapelle „Hl. Magdalena“ im Schloss Thannhausen fachkundig vertiefend kennenzulernen. Letztere ist über einen wunderschönen Renaissance-Innenhof zu erreichen und birgt die älteste Ansicht von Weiz.
„Das habe ich noch nie gesehen, obwohl ich schön öfter hier war“, staunten die aus der ganzen Steiermark angereisten Kirchenführer:innen bei diesem besonderen Rundgang durch Weiz, das bereits im 18. Jahrhundert jährlich an die 18.000 Pilger angezogen haben soll. Die Weizer Kirchenführer:nnen wiesen dabei auch auf den neuen Papst-Franziskus-Pilgerweg und den modernen spirituellen Weg mit seinem Heilkräutergarten, dem Platz der Stille und dem Roma-Mahnmal Porajmos des Künstlers Walter Kratner hin. Kirchenmusikerin Valentina Longo präsentierte zudem die barocke Weizberg-Orgel musikalisch eindrucksvoll.
Dass viele der KunstWerkKirche-Kirchenführer:innen an diesem Tag ihre Dekrete verlängern ließen und sich damit weitere fünf Jahre in diesen Dienst der Verkündigung stellen, freute die Ausbildungsverantwortlichen Heimo Kaindl und Gertraud Schaller-Pressler ebenso wie Anna Hollwöger, Leiterin im Ressort Seelsorge und Gesellschaft, die auch den Gruß und Dank von Bischof Wilhelm Krautwaschl überbrachte. Für sie seien Kirchenführungen „nicht nur ein Gang durch die Kirchengeschichte, sondern auch ein Gang durch unser diözesanes Zukunftsbild“. Kirchen seien „Stein gewordener Glaube, Gebäude, die gebaut wurden, um etwas ganz Bestimmtes zu erzählen“, so Hollwöger: „Sie erzählen in der Sprache ihrer Entstehungszeit von all dem, was die Menschen damals bewegt hat: von ihren Nöten, von dem, woran sie glauben, was sie hoffen, was sie erreichen und verändern wollen.“ In den Kirchen finde man „alles, was den Glauben, die Liebe und die Hoffnung des Christentums - so schön dargestellt auf der Kanzel der Weizberg-Basilika – ausmacht.“ Wobei: „Manches sieht man gleich, manches entdeckt man zufällig oder auch nie.“ In diesem Sinne dankte Anna Hollwöger den KunstWerkKirche-Kirchenführer:innen, dass sie „mit ihrem Wissen die Menschen, die unsere Kirchen besuchen, anleiten zum Sehen und zum Hören, auf das, was unsere Kirchen erzählen - und diese Erzählungen dann auch verstehen.“
Gertraud Schaller-Pressler / Heimo Kaindl
Text: Gertraud Schaller-Pressler
Fotos: Thomas Steinbauer
Am 29. September 2022 fand in der Pfarrkirche Arnfels die feierliche Verleihung der bischöflichen Dekrete an die neuen KunstWerkKirche-Kirchenführerinnen und Kirchenführer durch Walter Prügger (Leiter Ressort Bildung, Kunst & Kultur) statt.
Insgesamt haben zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer den 17. Lehrgang KunstWerkKirche 2022 der Diözese Graz-Seckau, der von Heimo Kaindl (Diözesanmuseum Graz) und Gertraud Schaller-Pressler (Kirchen Kultur Graz) organisiert und angeboten wird, absolviert.
Aktuell sind damit 243 ehrenamtliche KunstWerkKirche-Kirchenführerinnen und Kirchenführer in der Diözese Graz-Seckau im Einsatz, die sich auch einmal jährlich zu einem gesamtsteirischen Kirchenführertag treffen. Im Fokus dieser Zusammenkünfte stehen Austausch und persönliche Fortbildung.
Der nächste KunstWerkKirche-Kurs startet im Jahr 2024!
Am 4. Oktober 2021 fand in Fernitz die feierliche Verleihung der bischöflichen Dekrete durch Walter Prügger (Leiter des Ressorts Bildung, Kunst & Kultur) und Erich Hohl (Leiter des Ressort Seelsorge & Gesellschaft) an die neuen ehrenamtlichen KunstWerkKirche-Kirchenführerinnen und -Kirchenführer statt.
19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben den 16. Lehrgang KunstWerkKirche 2021 der Diözese Graz-Seckau, der von Heimo Kaindl (Diözesanmuseum Graz) und Gertraud Schaller-Pressler (Kirchen Kultur Graz) organisiert und angeboten wird, absolviert.
Aktuell sind damit 244 ehrenamtliche KunstWerkKirche-Kirchenführerinnen und -Kirchenführer in der Diözese Graz-Seckau im Einsatz, die sich einmal jährlich auch zu einem gesamtsteirischen Kirchenführertag zu Austausch und Fortbildung treffen.
Der nächste KunstWerkKirche-Kurs startet im Jänner 2022,
Anmeldeschluss ist der 15. November 2021.
Der Schnee schaute schon von den Bergen, als sich die angehenden KunstWerkKirche-KirchenführerInnen in Maria Buch trafen, um ihren letzten Ausbildungstag zu absolvieren. Dass die Kälte der Stimmung keinen Abbruch tat, dafür sorgten die Teilnehmenden mit herzerwärmenden, fachkundigen Führungen und Gesprächen.
So zeigte sich etwa Katrin Zechner von Maria Buch begeistert, „dass bei unserer Kirche so viel heimisches Material Verwendung fand, vom Stein bis zum Lehm“. Und: „Wenn man in unsere Wallfahrtskirche eintritt, kann man auch ein Stück auf Gott hin zugehen“. Dass die sechs Engel, die den Altar rahmen, ein Herz in der Hand tragen, deutete sie als Möglichkeit, dass man „sein Herz auch dalassen kann“ - bei Maria, die „das Jesuskind der Welt förmlich anbietet“. In Weißkirchen führte Brigitte Seidl in den verborgenen, ältesten Teil der Kirche mit seinen gotischen Deckenfresken. Markus Lendl wiederum erweckte das ehemalige Nonnenstift von Leoben-Göss durch farbige Schilderungen zu neuem Leben. Und in St. Oswald in Kapfenberg zeichnete Sabine Krenn anhand des Hl. Oswald und der Hl. Barbara die enge Verbindung der Kirche mit der schon seit Jahrhunderten dort angesiedelten Metallindustrie nach.
In St. Oswald fand auch die feierliche Verleihung der bischöflichen Dekrete an alle 15 KirchenführerInnen statt, die das 15. KunstWerkKirche-Seminar erfolgreich absolviert hatten. Wie wichtig ihr ehrenamtlicher Dienst sei, vor allem mit Blick auf die Zukunft und immer mehr Menschen, denen Kirchen fremd geworden sind, betonte Erich Hohl (Leitung Ressort Seelsorge & Gesellschaft): „Durch Kirchenführungen kann wieder Beziehung entstehen. Danke, dass Sie die ‚gebaute‘ Botschaft von und über Gott näherbringen.“ Bevor Marlies Prettenthaler-Heckel einen Segen sprach, dankten die AbsolventInnen, die nunmehr der „KunstWerkKirche-Familie“ mit 244 Kirchenführern steiermarkweit angehören, ihrerseits dem Organisationsteam Heimo Kaindl, Stefanie Schwarzl-Ranz und Gertraud Schaller-Pressler herzlich: mit „Brot und Rosen“ in Form von selbstgebackenem Bier-Brot und Rosé-Wein. Der nächste KunstWerkKirche-Kurs startet im Jänner 2021. www.kunstwerkkirche.at Gertraud Schaller-Pressler